Lärmschutz weiter im Fokus
Bürgerinitiative Zierenberg-Habichtswald will noch mehr Boxen installieren
Burghasungen – Dass die Bürgerinitiative Lärmschutz Zierenberg und Habichtswald einen langen Atem braucht, ist allen Beteiligten klar. Zum Jahresende zieht die aktive Gruppe eine positive Bilanz und will weiter für den Lärmschutz eintreten.
„Obwohl sich die Bedingungen gegenüber dem Vorjahr nicht geändert haben, sind wir auch im Jahr 2021 in unserer gemeinsamen Sache aktiv geblieben“, erklärte BI-Sprecher Wilfried Appel in seinem Bericht. So seien fünf Smartboxen zur Messung der Lärmbelastung installiert worden, an zahlreichen politischen Veranstaltungen habe die BI teilgenommen, schriftliche Anfragen an Behörden, Parteien und verschiedene Gremien versendet, ständigen Kontakt zum Aktivbündnis Lärmschutz gehalten und insgesamt sieben Mal mit der Lenkungsgruppe der BI getagt.
Der Zuständigkeitswechsel von Hessen Mobil (Land) zur Autobahn GmbH (Bund) bedingte zunächst Schwierigkeiten der Kontaktaufnahme. Trotzdem sei es gelungen, über den Landtagsabgeordneten Oliver Ulloth (SPD) mit der Führungsebene der neuen zuständigen Einrichtung zu sprechen und die Interessen und Forderungen vorzustellen.
„Wir werden nicht müde, unser Anliegen nach aktivem Lärmschutz zu betonen; derzeit sind wir vorrangig tätig bei der Forderung nach Ausdehnung der bestehenden Geschwindigkeitsbegrenzung“, so Appel weiter. Das bedeute: Verlängerung der Streckenlänge auf zwei Kilometer, Gültigkeit bei Tag und Nacht und die Kontrolle der Einhaltung.
Inzwischen wurden in Burghasungen an markanten Stellen in der Zierenberger Straße und in der Brunnenstraße Lärmmessgeräte installiert, ebenso ein Gerät in Friedrichsaue.
An den Burghasunger Stellen habe die BI die von David Schops neu entwickelten Lärmmessboxen zusätzlich angebracht, um Referenzmesswerte zu erhalten. Diese Boxen seien erheblich kostengünstiger und hätten auch dazu geführt, dass diese Burghasunger Entwicklung im Aktivbündnis nachgefragt werde. Damit werde nun durchgehend von Friedrichsaue bis zur Bergshäuser Brücke auf diesem Abschnitt der A 44 die aktuelle Lärmsituation gemessen, denn es seien inzwischen weitere Messstellen in Schauenburg, Rengershausen und Bergshausen von den dortigen Gemeinden installiert worden. Die Daten seien für alle nachvollziehbar auf der Internetseite bi-lzh.de über den Link stations.bi-lzh.de zu finden. Für jede der Stationen können die aktuellen Werte eingesehen werden und auch die historischen Daten seit April 2021. Dort stünden auch weitere Messdaten zur Verfugung wie zum Beispiel Temperatur, Luftdruck usw. „Unser Bemühen, bei den diesjährigen Sanierungsmaßnahmen an der A 44 im Bereich von Friedrichsaue einen Flüsterasphalt einzufordern, blieb erfolglos, nicht zuletzt deshalb, weil uns der Termin für die Arbeiten im Vorfeld nicht mitgeteilt wurde“, sagte Appel. Die Autobahn GmbH habe das Vorliegen von 15 Anträgen auf passiven Lärmschutz an den Häusern bestätigt. Doch wann und wie die Maßnahmen eingeleitet werden, stehe laut Appel noch in den Sternen.
Ein wichtiger Punkt sollte die in diesem Jahr fällige Verkehrszählung sein. Die BI wolle wissen: wo sind die Zählstellen, wann wird gezählt, wie wird ermittelt (elektronisch und/oder manuell)?
Dazu liege bisher keine verbindliche Antwort vor und so müsse davon ausgegangen werden, dass die ermittelten Lärmberechnungsergebnisse immer noch auf den Verkehrszahlen aus dem Jahr 2015 basieren.
„Für das neue Jahr streben wir eine Installation von Smartboxen zur Lärmmessung in Habichtswald an, zu der wir bereits ausloten, welche Standorte dafür in Frage kommen“, erklärte Appel. Nicht nur die gegenwärtige Pandemie, auch die Veränderung der Zuständigkeit für Bundesautobahnen sowie die neue Bundesregierung und ihre Gremien stellen Herausforderungen dar, für die die Bürgerinitiative einen langen Atem brauche. „Und den haben wir“, schließt Appel.
Ein Bericht der HNA vom 03.01.2022